Bebauungsplanentwurf „Schussenreute“

Vielen Dank an die zahlreichen Zuhörer aus Schussenreute für Ihr großes Interesse an der GR-Sitzung. Wir versichern Ihnen, dass wir Ihre Wünsche und auch Ihre Bedenken bei der Beratung des Planentwurfs ernst nehmen und wo möglich berücksichtigen. Den Rückmeldungen zur Befragung haben wir entnommen, dass viele Grundstückseigentümer im Plangebiet die Möglichkeit zur Erweiterung ihrer Wohnhäuser sowie zum Bau von Nebengebäuden haben möchten. Gleichzeitig wenden sich viele von Ihnen gegen das geplante neue kleine Wohngebiet in der Forchenstraße. Die Ablehnung des neuen Wohngebietes wird teilweise mit Bedenken gegen die Dimensionierung der Kanäle, der zu schmalen Zufahrt, drohenden Überschwemmungen durch Starkregen und einer möglichen Veränderung der Dorfgemeinschaft begründet.

In der Ablehnung des neuen Wohngebietes sehen wir den Wunsch, die Anzahl der neuen Wohnhäuser und Wohnungen in Schussenreute in einer überschaubaren Anzahl zu halten. Wir haben deshalb den uns von der Verwaltung erstmals vorgelegten Planentwurf intensiv inhaltlich geprüft. Dabei haben wir festgestellt, dass weder Planungsbüro noch Verwaltung sich darüber bewusst waren, welche umfangreiche Bebauung nach dem neuen Entwurf zulässig wäre. Allein auf der südlichen Seite der Fichtenstraße wäre demnach die Errichtung von rund 20 Doppelhaushälften mit je 2 Wohnungen rechtlich zulässig. Dies steht in krassem Widerspruch zur idealisierten Darstellung im städtebaulichen Rahmenplan, der im Frühjahr öffentlich gemacht wurde. Dies wären doppelt so viel Gebäude, wie in dem kleinen neuen Wohngebiet. Wir halten das für zu viel, vor allem weil das zu einer neuen zweiten Reihe von Wohnhäusern führen würde. Schussenreute ist aber geprägt von der Einreihigkeit.

Wir wollen, dass bauliche Erweiterungen möglich sind, aber in einem Maß und Umfang, der den vorgetragenen Bedenken Rechnung trägt.

Die Option einer maßvollen Erweiterung des Baugebiets wollen wir uns zunächst offenhalten, bis alle Fakten zur Entwässerung, der Anzahl der im Bestandsgebiet zulässigen zusätzlichen Wohnungen vorliegen und bis geklärt ist, ob wir das Eigentum an den Flächen erwerben können. Der Bedarf an Wohnungen in Eriskirch ist sehr groß und wir stoßen überall mit unseren Planungsabsichten auf die Ablehnung durch Anwohner oder können Flächen nicht erwerben. Es wäre deshalb gegenüber den Wohnungssuchenden nicht gerecht, diese Möglichkeit nicht umfassend zu prüfen und am Ende sachgerecht zu entscheiden.

Auch bei den Bedenken zur Entwässerung kamen aus unserer Fraktion die Hinweise auf die möglichen Abflusswege für Starkregen und der entscheidende Anstoß zu entsprechenden Vermessungen, mit denen dies näher untersucht werden soll. Wir sind uns des Problems bewusst und versuchen durch konstruktive und konkrete Vorschläge dieses in der Planung zu berücksichtigen. Die Bedenken der Einwohner nur zu wiederholen und einfach nur Nein zum kleinen Neubaugebiet zu sagen, das wird aus unserer Sicht unserer Verantwortung als Gemeinderäte nicht gerecht. Deshalb beziehen wir Position, prüfen eingehend, was wir beschließen sollen und bringen konstruktive Vorschläge in die Diskussion ein. Gerne dürfen Sie uns dazu ansprechen, wir hören Ihnen zu und beziehen Stellung.

Ihre FWV-Fraktion